Autoren bauen Luftschlösser.
Leser wohnen darin.
-Maxim Gorki-
Warum schreiben wir?
Eigentlich ist es ein Paradox. Man sitzt allein vor der Tastatur, taucht ein in eine Welt, die es bis dahin noch nicht gab – und hofft, dass andere sie entdecken. Es sei denn, man schreibt nur für sich. Dann bleibt diese Welt im Verborgenen.
Dazu kommt die Recherche – trocken, mühsam, aber unerlässlich. Der Treibstoff jeder Geschichte. Und dann ist da noch die Muse, dieses launische Wesen, das mal flüstert, mal schweigt. Manchmal lässt sie mich im Stich, und ein ganzer Abend vergeht, ohne dass sich die Worte fügen. Frustration steigt, die Stimmung kippt – und wieder einmal stelle ich mir die Frage. Warum tue ich das?
Geld? Wohl kaum. Nur wenige von uns können davon leben. Doch Schreiben ist mehr als nur ein Broterwerb. Es ist eine Art des Seins.
Schreiben bedeutet, sich in einer Idee zu verlieren, sich von Gedanken und Emotionen treiben zu lassen, bis sie eine Form finden. Es ist wie eine Fahrt mit dem Cabrio durch einen Tunnel: Anfangs ist alles dunkel, nur der leere Bildschirm leuchtet. Doch irgendwo da vorne wartet das Licht. Und jede Geschichte ist eine Reise, die mich ein Stück weiter bringt. In die Freiheit.
Welche Geschichte will ich erzählen? Wie erzähle ich sie? Wer bin ich in ihr? Und wohin führt sie mich?
Die Antworten gehören mir. Keine Regeln, keine Schranken – nur eine endlose Kreuzung in der Prärie, an der ich entscheide, welchen Weg ich nehme.
Also, warum schreiben wir? Das ist die falsche Frage.
Die richtige lautet: Was schreibe ich als Nächstes?
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